Kleidung im Mittelalter
Mittelalter ist ein Zeitraum, für den sich der Mensch besonders interessiert. Es gibt viele Gründe dafür. Einerseits fasziniert das Mittelalter, weil es relativ wenig Text- und Bilderquellen aus dieser Zeit gibt. Andererseits unterscheidet sich das Mittelalter von anderen Epochen auf in vielen Bereichen. Dazu zählen auch Trends in der mittelalterlichen Mode.
Mode des Mittelalters war nicht einheitlich
Vor allem sollte man betonen, dass die mittelalterliche Mode nicht einheitlich war. Es gab wesentliche Unterschiede zwischen Kleidungen des Frühen Mittelalters (zwischen 500 und 1040 n. Chr.), Hochmittelalters (1040 - 1204) und Spätmittelalters (1204 -1492). Außerdem gab es wesentliche regionale Unterschiede: die mittelalterlichen Kleidungen in italienischen Städten sahen beispielweise anders, als die Mittelalterkleidungen in Skandinavien. Man soll auch zugeben, dass die Mode im Mittelalter sich vor allem auf die höheren Stände bezogen hat. Unter dem Begriff „höhere Stände“ sollte man die höfische Gesellschaft, den Adel verstehen. Die Begründung für solche Herangehensweise ist die Tatsache, dass das Wissen über Mode aus der Zeit des Mittelalters auf Werke (wie z. B. die Maciejowski-Bibel) basiert, die vor allem das Leben der höheren Gesellschaftsschicht beschreiben.
Mehr Informationen zum Thema Mode im Mittelalter kann man unter https://mode-im-mittelalter.de/ finden. Diese thematische Webseite liefert infos über mittelalterliche Bekleidung von Frauen und Männern sowie beschreibt wichtigste Modetrends zu dieser Zeit.
Stützpunkte der mittelalterlichen Mode
Es gab jedoch einige Stützpunkte, die man auf die allgemeinen Modetrends des Mittelalters beziehen kann. Einer von diesen Stützpunkten ist das Material, aus dem man im Mittelalter die Kleidungen erstellt hatte - Wolle und Leinen. Aus Leinen machte man generell Untergewänder und mittelalterliche Unterwäsche (wie Brouche und Beinlingen), die nah an dem Körper lagen. Die Obergewänder (Kleider, Mäntel) wurden hauptsächlich aus Wolle gefertigt und sollten vor Kälte schützen. Ein weiterer gemeinsamer Aspekt war die Tatsache, dass Kleidungen mindestens zwei- oder dreiteilig waren. Die häufigste Kombination bestand aus Unterhemd, Obergewand und einem Mantel. Dazu hatte die Kleidung völlig andere Bedeutung für die niedrigen Stände und die höfische Gesellschaft. Kleidungen der Bauer und Handwerken waren vor allem funktionell und arbeitsgeeignet. Sie sollten vor Kälte schützen und erforderliche Bewegungsfreiheit sichern. Kleidungen des Adels waren aus kostbaren Materialien gefertigt (wie Seide oder Brokat), wurden prachtvoll gefärbt und zeugten von der gesellschaftlichen Position (wie die Schnabelschuhe).